Spricht man von Züchtung muss grundsätzlich zwischen Klonauslese, Mutationszüchtung und echter Züchtung, also Kreuzung verschiedener Eltern unterschieden werden.
Erica gracilis:
Die Klonauslese erfolgt in unserem Betrieb schon seit Beginn der ersten eigenen Vermehrungen. Hierbei hatte Hermann Hiedl einen sehr guten Grundstock angelegt und von Anfang an seine eigenen Klone für sich vermehrt. Später kam die Klonauslese für andere Betriebe hinzu. Ziel war und ist es heute noch, für Jungpflanzenkunden die ‚passenden’ Klone zu finden und im Auftrag zu vermehren. Des Weiteren werden von allen Klonen in unserem Betrieb in periodischen Abständen neue Pflanzen ausgelesen, um eine negative Veränderung der Klone zu verhindern. Damit kann sichergestellt werden, dass der ausgelesene Klon einheitlich bleibt.
Bei der Mutationszüchtung werden interessante und außergewöhnliche Veränderungen von Pflanzen gesucht und vermehrt. Hierdurch entstehen zum Beispiel neue Farbnuancen wie Lachsrosa und Kirschrosa aber auch Besonderheiten wie Pflanzen mit zweifarbigen Blüten.
Die eigentliche Züchtung erfolgt in unserem Betrieb seit etwa 25 Jahren. Erste Versuche wurden mit Erica gracilis und den Sorten ’Globularis’, ’Fischer’, ’No. 14’, ’No. 32 ’und ’No. 50’ unternommen. Hierbei bestand das Ziel erstmalig Sämlinge zu erzeugen und diese dann in die Kultur überzuführen.
Nach den ersten Misserfolgen wurde eine Methode gefunden, wie wir keimfähigen Erikensamen erhalten und die daraus entstandenen Pflanzen auf kleinem Raum in größerer Stückzahl testen können.
Sehr wichtige Zuchtziele sind die Blühdauer und die Frosthärte. Diese können zwar durch die Kulturführung beeinflusst werden, aber durch die gezielte Züchtung und Auslese sind zusätzliche Erfolge zu erzielen.
Weitere Auslesekriterien sind Blütenfarbe, Blütengröße, Habitus, Wuchskraft und natürlich auch der Gesamteindruck als Steckling sowie Jungpflanze.